Steuerliche Vorteile und Nachteile der Familienstiftung als Nachfolgeregelung

Die Familienstiftung ist ein beliebtes Instrument zur Regelung der Unternehmens- und Vermögensnachfolge. Sie bietet zahlreiche steuerliche Vorteile, bringt jedoch auch einige Nachteile mit sich, die sorgfältig abgewogen werden sollten.

Vorteile
  1. Erbschaftsteuerliche Vorteile:
    • Die Familienstiftung schützt das Vermögen vor der Zersplitterung durch Erbgang und ermöglicht eine generationsübergreifende Vermögenssicherung. Dadurch können Erbschaftsteuerbelastungen reduziert werden, da das Vermögen nicht bei jedem Generationswechsel erneut besteuert wird (1)(2).
    • Bei der Erbersatzsteuer, die alle 30 Jahre erhoben wird, wird der doppelte Freibetrag für Kinder gewährt, was die Steuerlast mindert (3)(4).
  2. Steuerliche Verschonungen:
    • Betriebsvermögen, das in die Stiftung eingebracht wird, kann von den Verschonungsregelungen der §§ 13a und 13b ErbStG profitieren, wodurch die Erbersatzsteuer reduziert wird (5).
  3. Flexibilität bei der Nachfolgeplanung:
    • Die Familienstiftung ermöglicht eine langfristige und stabile Nachfolgeregelung, die unabhängig von familiären Streitigkeiten oder individuellen Lebensumständen der Erben ist (2)(6).
  4. Schutz vor Gläubigern:
    • Das Vermögen der Stiftung ist vor dem Zugriff von Gläubigern der Erben geschützt, was insbesondere bei unternehmerischen Risiken von Vorteil ist (5).
Nachteile
  1. Erbersatzsteuer:
    • Die alle 30 Jahre fällige Erbersatzsteuer kann eine erhebliche Belastung darstellen, insbesondere wenn das Vermögen nicht ausreichend liquide Mittel generiert (3)(7).
  2. Eingeschränkte Flexibilität:
    • Nach der Errichtung ist die Struktur der Familienstiftung relativ starr. Satzungsänderungen sind mit erheblichem Aufwand verbunden, was die Anpassung an geänderte Verhältnisse erschwert (5).
  3. Laufende Besteuerung:
    • Die Stiftung unterliegt der Körperschaftsteuer und ggf. der Gewerbesteuer. Auch die Ausschüttungen an Destinatäre werden steuerlich erfasst, was zu einer Doppelbesteuerung führen kann (2)(8).
  4. Hohe Anfangskosten:
    • Die Gründung und Verwaltung einer Familienstiftung sind mit hohen Kosten verbunden, die insbesondere für kleinere Vermögen eine Hürde darstellen können (2).
  5. Komplexität und Beratungsbedarf:
    • Die steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen sind komplex und erfordern eine sorgfältige Planung sowie eine kontinuierliche Abstimmung mit der Finanzverwaltung (5)(9).
Fazit

Die Familienstiftung bietet erhebliche steuerliche Vorteile, insbesondere bei der langfristigen Sicherung von Vermögen und der Vermeidung von Erbschaftsteuer. Allerdings sind die Nachteile, wie die Erbersatzsteuer und die eingeschränkte Flexibilität, nicht zu unterschätzen. Eine gründliche Beratung und Planung sind unerlässlich, um die Stiftung optimal an die individuellen Bedürfnisse anzupassen.

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